Hoher Besuch in der Kita

„J’aime les crêpes“, singen die Jungen und Mädchen in der  Integrativen Kita im Theresienheim mit der  französischen  Fachkraft Stefanie Odwa, während diese parallel entsprechende Bilder zeigt. Die Kita arbeitet seit vielen Jahren bilingual: Zwei Muttersprachlerinnen sprechen in allen Situationen ausschließlich Französisch mit den Kindern.

Anlässlich des Deutsch-Französischen Freundschaftstages am 22. Januar hat Bildungsstaatssekretärin Christine Streichert-Clivot die Einrichtung, die das Thema hervorragend umsetzt, besucht, um sich ein Bild von den besonderen Angeboten zu machen. „Sprache wird bei uns sowohl im alltäglichen Sprachgebrauch als auch  über  Bildungsangebote spielerisch gelernt“, erklärt Kita-Leiterin Katja Roos beim Rundgang durch die Räumlichkeiten.

Eine Besonderheit stellt das Lernen der Fremdsprache durch Bewegung dar. Die zweite französische Fachkraft, Eliane Mann, begrüßt die Staatssekretärin in der Turnhalle. Dort hilft sie den Kindern beim Klettern über eine schräge Bank – Hilfestellungen, Zurufe und Aufforderungen gibt es auch hier nur auf Französisch. „Wir haben festgestellt, dass die Kinder Sprache über Bewegung wesentlich schneller lernen“, sagt Katja Roos.

Neben der französischen Sprache lernen die Mädchen und Jungen bei vielfältigen Exkursionen und dem Feiern französischer Feste auch die Kultur des Nachbarlandes kennen. So findet zum Beispiel am französischen Nationalfeiertag jedes Jahr ein großes gemeinsames Frühstück mit den Familien  statt. Und erst vor wenigen Tagen wurde der Dreikönigstag gefeiert: das französische Fest „Epiphanie“. Mit einem selbstgebackenen Galette, dem „galette des rois“, wurde unter den Kindern ein „König  und eine Königin für einen Tag“ erkoren.

Staatssekretärin Streichert-Clivot zeigt sich beeindruckt: „Die Kinder fühlen sich hier wohl, das spürt man sofort. Es ist schön zu sehen, was alles möglich ist und was funktionieren kann. Die Kita im Theresienheim bietet vorbildhaft inklusive und zweisprachige Bildungsarbeit. Bereits seit 2002 ist sie bilingual aufgestellt und trägt seit 2014 den Zusatz „Elysée-Kita“. Das Saarland weist mit rund 200 bilingualen Kitas bundesweit die höchste Dichte an zweisprachigen Einrichtungen auf. Etwa 40 Prozent aller saarländischen Kitas arbeiten zweisprachig. Gerade in unserer Region ist es wichtig, schon früh die Nähe zur Sprache unseres Nachbarn zu schaffen und Kinder spielerisch damit vertraut zu machen.“

Als kleines Geschenk hatte sie das  zweisprachige  Bilderbuch  „Katja und die Feuerwehr“ mitgebracht. Die Kinder waren begeistert und nahmen den hohen Besuch sofort als Vorleserin in Beschlag.