17.03.2014

Beste Praxis in der Integrativen Kita im Theresienheim

Die Integrative Kita im Theresienheim wurde vom saarländischen Bildungsminsterium zur saarländischen Konsultationskita für Inklusion benannt.

Fünf saarländische Einrichtungen werden alle zwei Jahre vom Ministerium für Bildung und Kultur als Konsultationskitas ausgewählt. Sie sind Stätte der kollegialen Fortbildung im Sinne von „Praxis lernt von Praxis" für alle anderen saarländischen Kindertagesstätten. Die Mitarbeiterinnen der Integrativen Kita im Theresienheim freuen sich sehr diese wichtige Aufgabe in den nächsten beiden Jahren zu übernehmen, zumal ihr Schwerpunkt „Inklusion" nicht nur ein pädagogisches, sondern auch ein politisches Thema darstellt.

Seit 6 Jahren werden in der integrativen Kindertagesstätte im Theresienheim Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam in zwei altersgemischten Gruppen ganztags betreut. Die Gruppen setzen sich zusammen aus je 5 Krippenkindern im Alter von 8 Wochen bis 3 Jahren und 10 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren. Davon stehen 10 Plätze auch schon für Kinder im Krippenalter als Integrationsplätze bereit. Das Spektrum der Behinderungen ist von geistigen Behinderungen über Körperbehinderung, Autismus, ADHS und schweren Mehrfachbehinderungen breit gefächert. Durch die Altersmischung in den Gruppen hat auch ein Kind mit Handicap die Möglichkeit eine/n passende/n Spielpartner/in zu finden, das seinem Entwicklungsstand entspricht. So werden in der Integrativen Kita im Theresienheim die Unterschiede zwischen den Kindern zur Chance für gemeinsames Spielen und Lernen, anstatt zu einem Problem.

Die personelle Ausstattung unterscheidet sich dabei nicht von den üblichen Personalbedingungen, die in anderen (Regel)-Kitas bestehen, wenn sie Kinder mit Behinderung aufnehmen. Die cts hat sich allerdings im Jahr 2008 für ein saarlandweit einzigartiges Modellprojekt entschieden, das für die Arbeit als inklusive Einrichtung viele Vorteile bringt. Zusätzlich zur Regelpersonalisierung arbeiten 2 Vollzeitkräfte mit sonderpädagogischer Zusatzausbildung im Haus. Finanziert wird diese, für andere Einrichtung modellhafte Variante über das Landesamt für Soziales.

Gemeinsam arbeiten die MitarbeiterInnen daran eine Gemeinschaft aufzubauen, die alle Kinder zu Leistungen anspornt und diese auch wertschätzt, unabhängig auf welchen Entwicklungsstand sich das Kind befindet. Die vielfältigen gezielten Aktivitäten in der Kindertagesstätte, wie beispielsweise Walderlebnistage, Forschen, Kreatives Gestalten, tägliche Angebote in der Sporthalle und der Psychomotorikhalle, aber auch längerfristige Projekte stehen grundsätzlich allen Kindern offen und sind immer eingebaut in die Lebenswelt der Mädchen und Jungen. Der gleiche Stellenwert kommt dem Alltagslernen zu. Mit Bedacht orientiert sich die Ausgestaltung der Räume an den Bereichen des saarländischen Bildungsprogramms. Um diese Arbeit zu verwirklichen, mussten sich die Mitarbeiterinnen von „alten" Traditionen verabschieden und arbeiten nach einem speziellen Schwerpunktsystem. So wird trotz einer Vielzahl von Kindern mit Behinderung das Konzept der Bildungsräume und teiloffenen Gruppen umgesetzt. Die Kita im Theresienheim bietet allen Kindern in allen Spielzonen die Möglichkeit des selbstbestimmten, barrierefreien Lernens. Kinder mit Behinderung oder auch mit besonderen Begabungen profitieren zusätzlich von intensiven Einzel – und Kleingruppenaktivitäten. Im Laufe der Jahre hat die Einrichtung ein Netz an zusätzlichen Hilfsangeboten geknüpft. Die Erzieherinnen tauschen sich mit den Mitarbeiterinnen des Frühförderzentrums und logopädischen Praxen aus, arbeiten mit Krankengymnasten und Ergotherapeuten zusammen, stehen im Kontakt mit unterschiedlichen Ärzten, Fachkliniken, der Autistenambulanz, dem Versorgungsamt und dem Gesundheitsamt und sind eng vernetzt mit den Hilfsangeboten des Theresienheimes und denen des Jugendamtes. Zusätzliche Therapieangebote finden zur Entlastung der Familien auf Wunsch hausintern statt.

Die Mitarbeiterinnen beraten die Eltern zudem bei der Auswahl der geeigneten Schule und begleiten alle Kinder intensiv beim Übergang. Beispielhaft wird der Inklusionsgedanke auch im Rahmen des Kooperationsjahres mit der Grundschule umgesetzt.

Die MitarbeiterInnen der Integrativen Kindertagesstätte im Theresienheim blicken auf viele Jahre der Erfahrung mit dem gemeinsamen Leben und Lernen behinderter und nicht behinderter Kinder zurück. Sie arbeiten zukunftsorientiert, indem sie aktuelle Veränderungen und wissenschaftliche Erkenntnisse in die pädagogische Arbeit einfließen lassen, um die Qualität der Arbeit kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Durch regelmäßige Fort -und Weiterbildungen erweitern sie ihre Fachkompetenz und bieten somit den Kindern, deren Eltern und unseren Kooperationspartnern einen hohen Qualitätsstandard.

Die Einladung die Integrative Kita im Theresienheim zu besuchen besteht natürlich nicht nur für Erzieherinnen, sondern für alle, die sich für das Thema Inklusion interessieren.

Integrative Kita im Theresienheim Luisenthaler Strasse 12, D-66115 Saarbrücken